«Wie wir oft sagen: Geben ohne Gegenleistung ist ein Segen» – mit diesen fast schon poetischen Worten bietet das vermeintliche Auswanderer-Ehepaar auf Facebook sein Wohnmobil zum Verschenken an. Doch der Schein trügt, denn bei dem grosszügigen Geschenk handelt es sich um eine Betrugsmasche, wie Manuela Sonderegger, Mediensprecherin des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC), erklärt.
Gleicher Text andere Details
In den Aargauer Facebook-Gruppen kursieren aktuell gleich zwei Betrugsangebote. Der Text zu den Beiträgen ist zwar bei beiden derselbe, aber die Details unterscheiden sich. Mal ist es ein weisses Wohnmobil und auf einem weiteren Post ein schwarzes. Die Posts wurden ausserdem von zwei unterschiedlichen Facebook-Nutzern veröffentlicht. Beide Profile wurden erst vor kurzem erstellt. Auffällig ist auch, dass bei den Posts jeweils die Kommentarspalte deaktiviert wurde.
Betrugsmasche auch in Deutschland bekannt
Ziel dieser Betrugsmasche wurden unter anderem die Gruppen «Du besch vo Seenge wenn…» oder auch «Du besch vo Oftringe wenn…», doch der Schwindel ist bis über die Landesgrenze bekannt. Auch Facebook-Gruppen aus Deutschland sind von der List betroffen. Bei allen Posts werden immer die gleichen zwei E-Mail-Adressen verwendet. Bei einigen Gruppen wurde der Post jedoch bereits wieder entfernt. Einige Facebook-Nutzende warnen jetzt vor dem Schwindel.
Kleinanzeigenbetrug
Beim Facebook-Fake handelt es sich laut Sonderegger um einen Kleinanzeigenbetrug. Wenn Opfer auf die angegebene E-Mail-Adresse antworten, laufen sie nicht nur Gefahr, viele Spam-Nachrichten zu erhalten. Es sei ausserdem sehr wahrscheinlich, dass die Täterschaft versuchen würde, eine Vorschusszahlung für beispielsweise den Transport oder ähnliches zu verlangen. «Es kursiert ein weiteres Betrugs-Angebot im Netz, bei dem ein Klavier zum Verschenken sei. Meistens werden also sehr schwere und unhandliche Gegenstände angeboten», so Sonderegger weiter.
Das kannst du bei Verdacht tun
Verdächtige Posts und Profile auf Facebook und anderen Plattformen sollten unbedingt direkt auf der Seite gemeldet werden, erklärt Sonderegger. Sollten Opfer bereits einen finanziellen Schaden erlitten haben, sollte zudem eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Ausserdem können betrügerische Inserate oder andere dubiose Cyberaktivitäten auf der Website des Bundes gemeldet werden.
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