Susy Utzinger Stiftung

Shitstorm gegen Tierschutzstiftung nach Transparenzindex

28.11.2023, 19:20 Uhr
· Online seit 28.11.2023, 08:10 Uhr
Gut gemeint, aber nicht gut gemacht? Die Susy Utzinger Stiftung sorgt mit ihrem «Transparenzindex» für einen Shitstorm. Auch Tierfreunde in der ArgoviaToday-Community sind nicht begeistert vom Projekt, das eigentlich gute Absichten hat.

Quelle: Tele M1

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Ein Ranking für die Tierschutzorganisationen der Schweiz: Dies war die Idee der Susy Utzinger Stiftung (Sust). Sie nennt es den «Transparenzindex». Den verschiedenen Organisationen wurde dafür ein Fragebogen mit 174 Fragen zugeschickt. Dabei sollten diese freiwillig erklären, wofür sie stehen, was sie wie handhaben und wie sie arbeiten. Einsehen konnte man die Resultate auf der Website der Susy Utzinger Stiftung.

Betroffene feuern gegen Stiftung

«Es gab sehr viele Reaktionen», erklärt Myrto Joannidis, Mediensprecherin der Sust. Die Tierschutzvereine, die die Umfrage nicht ausgefüllt haben, kommen im Transparenzindex nämlich ziemlich schlecht weg und beschweren sich deshalb. So auch eine Leserin von ArgoviaToday: «Ich bin Mitglied in einem betroffenen Verein, der der Aufforderung der Sust, diesen Fragebogen auszufüllen, nicht nachgekommen ist und nun anhand der Punkte auf deren Liste suggeriert wird, wir arbeiten unseriös.»

Nicht nur bei den Organisationen selbst stösst die Aktion von Sust auf Widerstand. Auf Facebook folgen Kommentare wie: «Eine masslose Frechheit, Verlogenheit und Arroganz. Mit Spendengeldern wird die Chefin und ihr bestbezahltes Personal finanziert.» Oder: «Da spende ich doch lieber für seriöse Tierschutzorganisationen, die sich nicht als Richter über andere Tierschutzorganisationen aufspielen.»

Stiftung sagt: die Reaktionen sind ein gutes Zeichen

Das will die Stiftung nicht so verstanden wissen: «Es heisst nicht, dass Organisationen, die auf der Liste der importierenden Organisationen sind, böse oder schlecht sind. Wir zeigen in unserer Liste auf, welche der importierenden Organisationen wie transparent arbeiten», sagt Sprecherin Joannidis. Das Ziel sei, dass Tierfreunde, die ein Tier in die Schweiz bestellen, wissen, dass eine Tierhandelsbewilligung noch nicht sicherstelle, dass die Organisation tiergerecht und professionell arbeitet. Genau das zeige der Bericht auf. Dieser werde ausserdem laufend mit nachgereichten Informationen ergänzt.

«Der Verdacht liegt nahe, dass der massive Aufschrei auf Facebook von denjenigen Organisationen ausgelöst wurde, die aktuell nicht transparent arbeiten und ein grosser Teil dieses stetig wachsenden Tierschutzproblems sind», erklärt die Stiftungsgründerin Susy Utzinger in einem Statement. Man habe aber auch viele positive Rückmeldungen seitens Importeure verzeichnet.

Die ArgoviaToday-Community sieht dies ganz anders: «Der Report ist eine Frechheit und basiert auf unseriöser Recherche seitens Sust. Was sie betreibt, ist Rufschädigung der genannten Organisationen und nicht sachliche Aufklärung der Problematik», so eine Leserin. Eine andere schreibt: «Die Sust ist mit diesem ‹Report› weit über das Ziel hinausgeschossen und hat meines Erachtens ihre Kompetenzen als ganz normale Stiftung für Tierschutz massiv überschritten.» «Unseriös, unwahr, übergriffig, Rufmord auf der hinterhältigsten und an den Haaren herbeigezogenen Weise», ist ebenfalls zu lesen. Die Emotionen gehen also hoch.

Hat die Stiftung mit ihrem Index eine Grenze überschritten? Oder setzt sie sich auf die richtige Art für mehr Transparenz im Tierschutz ein? Schreib es uns in die Kommentare!

veröffentlicht: 28. November 2023 08:10
aktualisiert: 28. November 2023 19:20
Quelle: ArgoviaToday

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