Der Krater, der sich Ende Februar 2024 auf dem Acker von David Graf aufgetan hat, sorgt beim Bauer für grossen Frust: «Ich wollte dieses Jahr auf diesem Feld Kartoffeln anbauen, sobald das Wetter es zulässt. Ich kann diesen Teil jetzt nicht machen. Das Loch ist eingezäunt», erklärt er bei einer Augenscheinnahme mit Tele M1. Bis an den Rand des Gefahrenbereichs darf er aber weiter pflanzen.
Eingestürzter Gips-Abbaustollen schuld?
Die Region ganz im Norden des Aargaus ist bekannt dafür, dass immer mal wieder der Boden nachgibt. Neben vielen kleineren Erdlöchern ist vor einigen Jahren gleich ein ganzes Gebiet um rund zwei Meter abgesackt. Die Erklärung liefert der Gemeindeammann von Full-Reuenthal: «Es ist ein zerklüfteter Fels, der sich mit Beimengungen von Wasser auflösen kann und dann in sich zusammen fällt. Dann gibt es einen Krater, der einfach in die Tiefe geht. Und alles Material, das oben drauf ist, rutscht dann nach.» Ein weiterer möglicher Grund: 80 Meter tiefer sei ein alter Gips-Abbaustollen eingebrochen.
Wird Ernteausfall entschädigt?
Der Gemeindeammann wirbt für Verständnis für die grossräumige Sperrung: «Als wir die Sofortmassnahmen getroffen haben, dass wir absperren, war natürlich schon das Ziel, dass man die Gefahrenzone komplett absperrt. Das soll jetzt auch so sein und verstanden werden, dass das wirklich ein Sperrgebiet und die Gefahr latent gross ist.» Und auch so bleibt bei Landwirt David Graf: «Ein bisschen ein mulmiges Gefühl, erhlich gesagt. Man weiss nicht genau, was da drunter ist. Es hat Stollen, man weiss nicht wo der nächste Einsturz ist.» Das bedeutet für ihn einen Ernteausfall. Zurzeit laufen deshalb Gespräche zwischen Pächter, Gemeinde und dem Kanton, ob und wie diese Einbussen entschädigt werden. Klar ist für Graf: «Es wird hier wohl Messungen geben müssen. Bis wir hier wieder drauffahren können, wird es einen Moment gehen.»
(lba)