Afrika

Im Sudan wird trotz Waffenruhe gekämpft – mehr als 100 Schweizer im Land

19.04.2023, 09:55 Uhr
· Online seit 19.04.2023, 06:33 Uhr
Im Sudan ist ein Ende der Gewalt nach wie vor nicht in Sicht. Am Dienstagabend zerschlugen sich vorerst Hoffnungen auf eine mögliche Waffenruhe. Wie geht es Schweizerinnen und Schweizern in dem afrikanischen Land?
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Die Kämpfe in Khartum seien ohne Unterbrechung weitergegangen, berichtete eine dpa-Reporterin vor Ort. Auch Medienberichten und Augenzeugen auf Twitter zufolge waren Explosionen und Schüsse zu hören. Es war die dritte gescheiterte Feuerpause seit Beginn der Gefechte am Samstag. Seitdem kamen laut Vereinten Nationen 270 Menschen ums Leben, 2600 wurden verletzt.

In dem seit Jahren politisch instabilen Sudan kämpfen seit Samstag die zwei mächtigsten Generäle und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen RSF.

Rund 100 Schweizer im Land registriert

Bei der Schweizer Botschaft in Khartum sind zurzeit rund 100 Personen registriert, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage mitteilt. Weitere fünf Personen hätten sich auf «Travel Admin», der Reiseapplikation des EDA, eingetragen. Man habe Kenntnis von einigen Touristen mit Schweizer Staatsangehörigkeit, die sich in den sudanesischen Gewässern des Roten Meeres befinden.

Das EDA habe aktuell keine Kenntnisse von Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft, die verletzt worden sind. Schweizer Staatsangehörigen, die sich zurzeit im Sudan aufhalten, wird empfohlen, die Botschaft in Khartum oder die Helpline des EDA über Ihre Anwesenheit zu informieren. Von Reisen in den Sudan wird abgeraten.

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Personal der Schweizer Botschaft ist wohlauf

Die schweizerische Botschaft in Khartum befindet sich direkt neben dem Flughafen, der von den Kämpfen stark betroffen war. Welche Folgen hatte dies für die Botschaft und ihre Mitarbeitenden? Sie seien alle wohlauf, sagt das EDA. Die Mitarbeitenden seien besorgt über die militärische Konfrontation, die im Land stattfindet und ihre Bewegungsfreiheit aktuell stark beeinträchtige.

Die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten für das Aussendepartement oberste Priorität. Sie arbeiteten unter sehr schwierigen Bedingungen und könnten bei Bedarf psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen.

(osc mit Material der sda)

veröffentlicht: 19. April 2023 06:33
aktualisiert: 19. April 2023 09:55
Quelle: ZüriToday

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